Wetterextreme setzen Wasserqualität im Bezug auf Trinkwasser zu

Der offizielle Klimabericht schreibt, dass der Klimawandel Pflanzen zu Gipfelstürmern macht- je wärmer es auch in höheren Lagen wird, desto mehr wandern die Pflanzen nach oben. Wir Menschen können das nur bedingt und müssen uns daher an die Gegebenheiten in unseren Lebensräumen anpassen. Lebensräume mit Wetterextremen – Starkregenereignissen, Frost, ausbleibender Niederschlag, Hitze, Stürme, die Liste ist fast beliebig erweiterbar. Hier einen Blick auf die Auswirkungen auf die Wasserressourcen und deren Qualität am Punkt der Entnahme zu werfen, ist nur konsequent und logisch.

Österreich ist ein wasserreiches Land und wir verwenden nur ca. 3% des verfügbaren Wassers. Die Ressourcen sind also ausreichend vorhanden, auch in Zukunft. Dass Wasser aber ein verderbliches Gut ist, ist 60% der Bevölkerung nicht bewusst(1).

Kommt es zu extremen Wetterereignissen, sind auch Wasserressourcen und Wasserqualität betroffen und  erfordern eine hohe Flexibilität aller damit befassten Einrichtungen (öffentliche Wasserver- und entsorgung, Hochwassermanagement, etc.). Da es hier aber Grenzen in der Vorsorge gibt, führen z.B.: Starkregenereignisse oft sehr schnell zu Überschwemmungen und kontaminiertes Oberflächenwasser kann ins Trinkwassersystem eindringen. Auf der anderen Seite bergen Dürre und extreme Temperaturen ebenso hohe Risken. Austrocknung bewirkt, dass ganze Regionen mit Wasserlieferungen versorgt werden müssen und gering durchspülte Leitungssysteme anfällig für die Bildung von Keimreservoirs (sogenannten Biofilmen) sind und eventuell die Korrosion des Leitungsmaterials sich beschleunigt. Auch die Lagerung von Wassertanks wird durch hohe Temperaturen massiv erschwert. Der logistische Aufwand steigt – die Wasserqualität sinkt.

Österreich ist diesbezüglich zum Glück hervorragend verwaltet und alle Hilfsdienste, Ver- und Entsorger beheben Schäden sehr schnell und nachhaltig. D.h. der öffentlich bewirtschaftete und versorgte Teil ist für diese Schadenfälle gut gerüstet. Jedoch im privaten Bereich denkt man im Katastrophenfall oft nur an die Bausubstanz und vergisst, dass jeder Schaden auch die Wasserleitungssysteme im Haus betreffen kann:

Hier kann es über Wasserhähne und sonstige Entnahmestellen zu gesundheitsgefährdenden Verkeimungen kommen - egal ob man über einen Hausbrunnen versorgt ist oder über die öffentliche Wasserversorgung. Da die eigenen vier Wände im Bereich der eigenen Verantwortung liegen, kann hier von öffentlicher Seite nur eine Warnung ausgegeben werden. Schadensaufnahme und immer wieder durchzuführende Kontrollen der Trinkwasserqualität liegen aber in der Eigenverantwortung. „Im öffentlichen Bereich ist Trinkwasser das meist kontrollierte Lebensmittel. Die Frage ist, wie oft man im Haushalt kontrolliert, ob die eigenen Leitungen und damit die Wasserqualität in Ordnung sind. Eine turnusmäßige Eigenkontrolle der Wasserqualität ist daher anzuraten “ mein DI Stephan Bruck von AQA. und Bruck ergänzt: : „Seit mehr als 15 Jahren führen wir Wasseranalysen bei Haushalten durch und es zeigt sich bei diesen Ergebnissen, dass in jedem 10ten öffentlich versorgten Haushalt das Wasser mit Keimen belastet ist und bei den Hausbrunnen ist sogar jeder Zweite von unverhältnismäßigen Verkeimungen betroffen. “Es lohnt sich daher die eigene Gesundheit diesbezüglich mit erhöhter Aufmerksamkeit zu schützen, da die zuvor beschriebenen Effekte durch immer komplexere Hausinstallationen verstärkt werden können oder diese die Verkeimung unterstützen.

„Weiß man um die eigene Wasserqualität Bescheid, kann man durch Anpassung des Nutzungsverhaltens und laufende Wartung sehr viele negative Effekte abschwächen oder verhindern, aber eben nur wenn man sie kennt“ mein DI Stephan Bruck zum täglichen Umgang mit Trinkwasser.

ENDE

(1)Repräsentative Umfrage Forum Wasserhygiene