EU Kommission will die Wasserqualität verbessern
Das klingt ja so, als ob sie schlecht wäre!
Man muss das natürlich genauer betrachten. In Deutschland und Österreich machen die Wasserversorger überwiegend einen großartigen Job und es wird Wasser in einwandfreier Trinkwasserqualität (gemäß den derzeit geltenden Parametern) aus dem Wasserwerk ins Leitungsnetz abgegeben. Es gibt aber auch eine Menge Herausforderungen:
- Grundwasser ist in seiner Qualität im deutschsprachigen Raum am höchsten einzustufen. In den Bereichen, wo Oberflächenwasser zur Trinkwasserherstellung verwendet wird, ist die Frage, ob die in der Trinkwasserverordnung vorgeschriebenen Parameter ausreichen oder ob diese erweitert werden müsste. Denken sie an die vielen Stoffe, die der Mensch in den (Wasser-) Kreislauf einbringt (z.B.: Medikamentenrückstände, etc.).
- Betrachten Sie die Grafik (Städtevergleich). Kein Wasserwerk gibt ins Leitungsnetz Blei und Nickel ab. Dennoch kann es in den Haushalten nachgewiesen werden. Am Punkt der Entnahme (Point of use) findet bis heute keine Qualitätskontrolle statt. Der Punkt der Kontrolle der Trinkwasserqualität findet auf öffentlicher Seite immer noch am Punkt der Abgabe statt - also im Wasserwerk. Hier wäre eine Kontrolle am Ort der Entnahme der richtige Kontrollpunkt. Die europäische Trinwasserverordnung (European Drinking Water Directive 98/83/EC) trat 1998 in Kraft und sieht die Überprüfung der einzuhaltenden Trinkwasserqualität eben dort - beim PUNKT DER ENTNAHME - also beim WASSERHAHN vor. Da die öffentliche Kontrolle hier vermutlich nicht sinnvoll organisierbar ist (Personal und Unabhängigkeit der Kontrollstelle), wäre eine Regelwerk, das die Kontrolle auf privater Basis vorschreibt und regelt sinnvoll. Es gibt genug Ingenieurbüros, Ziviltechniker und Labors, die diesen Auftrag übernehmen könnten.
Die EU Kommission will aber auch, dass mehr Leitungswasser als z.B.: Mineralwasser getrunken wird. Wasser trinken ist immer gut und gesund, nur geht es hier nicht um den Vergleich der Qualität von Trinkwasser und Mineralwasser, denn streng genommen ist Mineralwasser qualitativ höherwertig als Leitungswasser - es darf nur sehr eingeschränkt aufbereitet werden (Eisen und Mangan), darf nicht gechlort werden (Stichwort: Sicherheitschlorung), fließt keine langen Strecken durch Leitungen (muss von der Quelle direkt abgefüllt werden) und es muss positive ernährungsphysiologische Eigenschaften haben (Mineralstoffe und Spurenelemente).
Es geht hier also um ein Verpackungsthema und da sind die Produktionsmethoden, aber auch die gesetzlichen Grundlagen zu verbessern!
ENDE