Hygiene: Was auf der ISS Raumstation oder bei einer zukünftigen Reise zum Mars noch fehlt
Hygiene, ein Schlagwort der letzten Jahre und ein wesentlicher Faktor für unser Wohlbefinden und unser Zusammenleben. Das Wort aus dem Griechischen „hygieinḗ“ bedeutet „Gesundheit“ und genau dazu trägt Hygiene bei.
Der Zugang zur „richtigen“ Hygiene hat durchaus einen Wandel vollzogen.
Zu Zeiten von Dr. med. Ignaz Philipp Semmelweis wurde das Händewaschen vor Operationen durch ihn zum Credo. Anfänglich wurde er aus der Ärzteschaft heftig kritisiert, die Vorgehensweise wurde aber zum Krankenhausstandard, nachdem die Sterblichkeit bei Geburten dadurch massiv verringert wurde. Er hat die Notwendigkeit vom sterilen Umfeld bei Operationen erkannt. Seither gehört eine Seife zur Grundausstattung jedes Haushalts.
Zu Corona wurde auch in der Bevölkerung das Thema von angewandter Hygiene breit diskutiert und verstanden. Maßnahmen wurden ergriffen, um sich selbst und auch andere zu schützen. Desinfektionsmittel haben hier einen Eingang in den Alltag unserer Gesellschaft gefunden.
Das hat viele mögliche negative Folgen verhindert.
Seither kann man aber feststellen, dass angewandte Hygiene oft falsch verstanden wird.
Die Gesundheit von uns allen können wir zum Großteil über ein funktionierendes Immunsystem definieren und dieses Immunsystem hat durchaus seine eigenwillige Funktionsweise. Es will trainiert werden und am besten im frühen Kindesalter damit beginnen.
Das Motto ist: „ Was ich kenne, kann ich händeln“ – das heißt, womit das Immunsystem konfrontiert wird, damit findet es einen Umgang und kann sich wehren.
Die Folge von zu "ernst" gemeinte Hygienemaßnahmen im Alltag können dazu führen, dass man nicht gesünder, sondern kränker wird. Ist das Immunsystem gut trainiert, ist es wie ein starker Muskel, der uns Kraft gibt.
Wissenschaftlich extrem spannend unter Beweis gestellt hat das eine Studie in der ISS Raumstation. Bei längeren Aufenthalten von Astronauten in der Raumstation ist es häufig zu Hautausschlägen und andere Erkrankungen. gekommen. Dem ist man auf den Grund gegangen: https://science.orf.at/stories/3229117/
Ich muss immer an die Aussage eines Primars vom AKH denken, der sich vor Jahrzehnten schon intensiv mit dem Immunsystem auseinandergesetzt hat. In einem Interview sagte er auf die Frage, wie man das Immunsystem ab Kindesbeinen stärken kann: „Nehmen Sie Ihre Kinder mit zum Heurigen, lassen Sie sie unter dem Tisch spielen und wenn sie ihre Finger in den Mund stecken, erhalten sie Schmutzvitamine. Die stärken das Immunsystem am besten.“